Kopernikus Kolumne – Unzufriedenheit

Kopernikus der Erste

Alles in der Welt läßt sich ertragen, nur nicht eine Reihe von schönen Tagen.
(Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832), deutscher Dichter der Klassik, Naturwissenschaftler und Staatsmann)

Hallo, ich bin Kopernikus.

Mein heutiges Thema der Wahl: Unzufriedenheit.

Hier trenne ich gleich zu Beginn zwischen der Unzufriedenheit mit sich selbst, und der Unzufriedenheit mit den Gegebenheiten seiner Umwelt. Erklärend zu nennen sind zwei Zitate von großen Persönlichkeiten:

Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt.
(Arthur Schopenhauer (1788 – 1860), deutscher Philosoph)

Die Unzufriedenheit ist der erste Schritt zum Fortschritt; für den Einzelnen wie für die Nation.
(Oscar Wilde (1854 – 1900), eigentlich Oscar Fingal O’Flahertie Wills, irischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor)

Ich kann selten still sitzen. Eine innere Unruhe treibt mich ständig um. Wenn ich nicht irgend etwas zu tun habe werde ich unruhig, bin unzufrieden. Ich habe das Gefühl meine Zeit zu vergeuden.

Carpe Diem!

Für mich ist das eine „gesunde“ Unzufriedenheit. Nichts ist besser als nach einem Tag mit viel Tatendrang auf etwas Geleistetes mit Stolz zurück blicken zu können. Wenn ich dabei noch an meine Grenzen komme und diese etwas erweitern konnte, sei es im Beruf, Privat oder im Sport, dann ist das ein großartiges Gefühl. Ich kann dann getrost entspannen und das Leben genießen.

Leider und auch zum Glück hält diese vollkommene Zufriedenheit nicht allzu lange an. Neue Herausforderungen warten. Hier werde ich wohl dem Motto gerecht: Stillstand ist Rückschritt.

Zur „gesunden“ Unzufriedenheit:
Mit etwas unzufrieden zu sein ist gleichzeitig der Startschuss für einen selbst sich mit der Thematik intensiv auseinander zu setzen und etwas daran ändern. Eine Lösung muß her die den Zustand dieser Unzufriedenheit abstellt. Im Idealfall ist es eine Lösung die den Zustand der Unzufriedenheit abstellt.

Ein Beispiel: Ich verdiene meiner Meinung nach in meinem Beruf zu wenig und bin mit meinem Einkommen unzufrieden. Dies bestätige ich mir selbst durch einen eingehenden Vergleich mit gleichartigen Kollegen in ähnlichen Berufen mit einem ähnlichen Anforderungsprofil und durch eine intensive Recherche im Internet. Ich verlange im Personalgespräch mit meinem Vorgesetzten mehr Gehalt. Der Forderung meinerseits wird nachgegeben und ich erhalte mehr Gehalt. Ich bin zufrieden.

Im ungünstigeren Fall kann ich leider an der Tatsache (im Moment) nichts ändern. Ich bin gezwungen mich damit abzufinden. Wenn wir aber ehrlich sind ist dies allerdings äußerst selten der Fall…

Ein Beispiel: Ich möchte einen Marathon laufen. Ich beginne das Training treffe weitere Vorbereitung in Form von Ernährung und setze mir realistische Ziele. Nach einiger Zeit muss ich allerdings feststellen das mein Laufapparat dazu nicht geschaffen ist die Belastung eines Dauerlaufes über eine Strecke von 42km zu überstehen ohne ernsthafte Schäden davon zu tragen. Meine Knie weisen eine angeborene Fehlstellung auf. Dieser Umstand lässt mich leider nicht in den Genuss eines Marathonlaufs kommen. Die damit verbundene Unzufriedenheit das ich dieses Ziel nicht erreichen werde muss ich akzeptieren. (Naja, ich laufe immer noch gern, aber nur 6-7 km, dann sind die Schmerzen erträglich. Als Ausgleich betreibe ich nun Kraftsport im Katzensportzentrum.)

Ich kann also ausgleichen. Wirklich damit abgefunden habe ich mich nicht. Eine Verlagerung hat stattgefunden. Die sportliche Befriedigung erhalte ich nun auf eine andere Weise.
Nietzsche schreibt hierzu:

Wer mit sich unzufrieden ist, ist fortwährend bereit, sich dafür zu rächen: wir anderen werden seine Opfer sein.

Wer kennt nicht die Nörgler des Alltags, die Menschen denen man es nie recht machen kann weil sie mit sich selbst unzufrieden sind? Ich habe in letzter Zeit festgestellt das sich schon viele große Geister und Dichter sich mit dem Thema der Unzufriedenheit auseinander gesetzt haben.

Wer immer unzufrieden ist, der taugt nichts. Immer Unzufriedene sind dünkelhaft und boshaft dazu. Und während sie sich über andere lustig machen, lassen sie selbst viel zu wünschen übrig.

(Theodor Fontane (1819 – 1898), deutscher Journalist, Erzähler und Theaterkritiker)

Kopernikus (das bin ich) schreibt dazu:

„Liebe Leut, seht zu das ihr immer ehrlich mit euch selbst seit, und dadurch eine innere Zufriedenheit erlangt. Ist der Weg auch noch so weit, es lohnt sich den Weg zu gehen, wenn das Ziel es wert ist. Shakespeare muss ich trotzdem zitieren: Beklage nicht, was nicht zu ändern ist, aber ändere, was zu beklagen ist.“

Euer Kopernikus

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