Kopernikus Kolumne – Unzufriedenheit

Kopernikus der Erste

Alles in der Welt läßt sich ertragen, nur nicht eine Reihe von schönen Tagen.
(Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832), deutscher Dichter der Klassik, Naturwissenschaftler und Staatsmann)

Hallo, ich bin Kopernikus.

Mein heutiges Thema der Wahl: Unzufriedenheit.

Hier trenne ich gleich zu Beginn zwischen der Unzufriedenheit mit sich selbst, und der Unzufriedenheit mit den Gegebenheiten seiner Umwelt. Erklärend zu nennen sind zwei Zitate von großen Persönlichkeiten:

Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt.
(Arthur Schopenhauer (1788 – 1860), deutscher Philosoph)

Die Unzufriedenheit ist der erste Schritt zum Fortschritt; für den Einzelnen wie für die Nation.
(Oscar Wilde (1854 – 1900), eigentlich Oscar Fingal O’Flahertie Wills, irischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor)

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Kopernikus Kolumne – Freundschaft

Kopernikus der Erste

Freundschaft ist eine Tür zwischen zwei Menschen. Sie kann manchmal knarren, sie kann klemmen, aber sie ist nie verschlossen. (Baltasar Gracián y Morales S.J.)

Hallo, ich bin Kopernikus.

Mein heutiges Thema der Wahl: Freundschaft.

Ein sehr tiefes Thema. Was wäre das Leben ohne Freund und Freundin? Die Freundschaft hält essentielle Bestandteile des Lebens bereit: Geteilte Freud und geteiltes Leid, das Ohr das einem zuhört, die Meinung die einem sonst niemand sagt, die Bastion des Vertrauens und der Ehrlichkeit.

Wikipedia schreibt als Wortdefinition:

„Freundschaft bezeichnet eine positive Beziehung und Empfindung zwischen Menschen, die sich als Sympathie und Vertrauen zwischen ihnen zeigt. Die in einer freundschaftlichen Beziehung zueinander stehenden Menschen bezeichnet man als Freundinnen bzw. Freunde. In einer Freundschaft schätzen und mögen die befreundeten Menschen einander. Freundschaft beruht auf Zuneigung, Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung.“

Die (deutsche) Wortgeschichte ist ebenso interessant:

„Bis ins 16./17. Jh. wurde im Deutschen sprachlich nicht zwischen erworbener und angeborener Freundschaft unterschieden, so dass „Freundschaft“ und „Verwandtschaft“ synonym gebraucht werden konnten. Auch in vielen Dialekten ist die Bedeutung „Freund“ = „Verwandter“ bis in die Gegenwart durchaus üblich, weswegen die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Blutsfreundschaft“ ebenfalls „Verwandtschaft“ bedeutet.“

Damit ist der Ausspruch „Freunde kann man sich aussuchen, die Verwandtschaft leider nicht“ neueren Datums und zudem mit Vorsicht zu geniessen. Die Familie hat viele Türen zwischen Menschen die geölt und gepflegt werden wollen – Es ist immer bei einem selbst dies zu tun oder zu lassen.

Umgangssprachlich werden freundschaftliche Beziehungen nach dem Grad ihrer Stärke abgestuft: Die schwächste Form ist die positiv empfundene „Bekanntschaft“. Herausragend ist „der Freund fürs Leben“ (oder wie man heutzutage sagt „BFF“), eine Formulierung, die eine sehr intensive und bedingungslose Bindung andeutet, der auch lange Trennungen nichts anhaben können.

Die Freundschaft ist in der Regel nicht mit der Kameradschaft des Militärs, bei der Feuerwehr, bei den Pfadfindern oder Bergsteigern, Sportlern und in den Vereinen deckungsgleich, oft auch nicht mit der Solidarität in der Arbeiterbewegung, hier ist man meist einander nur organisatorisch und in Gesinnungen verbunden. Allerdings kann Freundschaft auch Schnittmengen mit etwa der Kameradschaft haben. Wie viele Schulkameradschaften werden und bleiben Freundschaften… Bei mir sind es wenige aber sehr wichtige.

Der Psychologe Herb Goldberg sagt, Kameradschaft verlaufe in drei Phasen, die letzte Phase zur Kameradschaft sei die Freundschaft:

  1. Goldberg erkennt als erste Phase die Nutzfreundschaften. Sie würden nur geschlossen, solange die Beteiligten aus welchen Motiven auch immer voneinander profitierten.
  2. Die zweite Gruppe stellten die Zweckfreundschaften dar: Man geselle sich auch in der Freizeit aus freien Stücken zueinander, um einen bestimmten Zweck zu verfolgen, so wie z. B. Fußballer, die sich zum Fußballspiel treffen, und im Zuge dessen miteinander Zeit verbrächten.
  3. Die dritte Phase zur Kameradschaft sei dann die Freundschaft. Sie sei unter anderem dadurch gekennzeichnet, dass Menschen aus Gründen zueinander kommen, ohne bestimmte Ziele, Zwecke, Nutzen etc. zu verfolgen. Diesen Menschen sei es in ihrer Beziehung zueinander nicht mehr wichtig, ob sie selbst Gewinner oder Verlierer sind; Überlegenheit spielt keine Rolle mehr.

Freundschaft als „Gemeinschaft des Geistes“

Enge Freunde streiten mehr als lediglich bekannte Personen. Den Grund dafür sehen Soziologen und Psychologen darin, dass sich enge Freunde einander sicher sind und daher nicht übervorsichtig agieren müssen. Außerdem haben sie mehr Kontakt zueinander, d.h. mehr Reibungsfläche.

Freundschaft fängt in der Soziologie in dem Moment an, in dem sich zwei Menschen kennenlernen, also um ihre gegenseitige Existenz wissen. Von dieser Basis aus können die beiden verschieden weit in die „Sphäre“ des anderen eindringen. Die Tiefe und der Umfang des Eindringens hängen von dem ab, was man preisgeben will;, diese Grenze ist in der Freundschaft bekannt – der andere wird sie nicht einfach überschreiten. (Beispiel: Mit den Fußballkumpels spricht man über Fußball. Eheprobleme anzusprechen, wäre eine Grenzüberschreitung). Georg Simmel bezeichnet das, was jenseits dieser Grenze liegt, als „Reserve“ – das ist positiv und negativ gemeint: man gibt etwas von sich nicht preis; da ist noch etwas, was man der Freundschaft hinzugeben könnte: man könnte die Freundschaft auch auf andere Dinge ausweiten und so vertiefen.

Einen Sonderfall der Freundschaft sieht Simmel in der Ehe (…oha!): Das hängt zum einen damit zusammen, dass die Ehe ihren Charakter gewandelt hat. War bei Michel de Montaigne die Ehe noch ein Handel, so ist die Ehe in der Moderne eher von Liebe gekennzeichnet. Wenn die Ehe also eine Liebesbeziehung ist, so wirkt ein freundschaftliches Element. Simmel warnt davor, die Ehe als sofortige und umfassende Öffnung der Partner zu verstehen. Er sieht den Wert einer Ehe vielmehr in dem Prozess der fortschreitenden freiwilligen Vertiefung der Freundschaft. Wertvoll sind sowohl die geteilten Dinge als auch die Dinge, die man dem Partner (noch) nicht mitteilen will oder kann. Dazu kommt, dass man sich selbst über viele Dinge nicht so im Klaren ist, dass man sie sich selbst überhaupt mitteilen könnte oder wollte. Dieser „blinde Fleck“ in der Beziehung zu sich selbst wäre potenziell enttäuschend für eine Ehe, die auf komplette Öffnung ausgelegt ist.

Wir halten also fest:

Freundschaft ist wichtig, freiwillig, will gepflegt werden und ist in dem Verständnis der Begrifflichkeit nicht eindeutig. Also hört immer gut zu und nehmt euch Zeit für einander.

Einen weiteren interessanten Artikel zur Freundschaft gibt es hier: Zeit Online „Das Geheimnis der Freundschaft“.

Und der Beckenbauer darf bei diesem Thema natürlich auch nicht fehlen:

Kopernikus Kolumne – Optimismus

Kopernikus der ErsteOptimisten wandeln auf den Wolken, unter denen die Pessimisten Trübsal blasen. (Verfasser unbekannt)

Hallo, ich bin Kopernikus.

Mein heutiges Thema der Wahl: Optimismus.

Zu Beginn möchte ich den Optimismus wie auch den Pessimismus  (also das Gegenüber des Optimismus) definieren. Hierzu ziehe ich wieder Wiki als Universal-Quelle hinzu (ich darf das, mein Herrchen spendet freiwillig bei Wiki weil er’s so toll findet!).

Also Wiki schreibt folgendes zum Optimismus:

Optimismus (von lat.optimum, „das Beste“) ist eine Lebensauffassung, in der die Welt oder eine Sache von der besten Seite betrachtet wird; er bezeichnet allgemein eine heitere, zuversichtliche und lebensbejahende Grundhaltung sowie eine zuversichtliche, durch positive Erwartung bestimmte Haltung angesichts einer Sache hinsichtlich der Zukunft. Ferner bezeichnet sie eine philosophische Auffassung, wonach die Welt die beste aller möglichen Welten ist, in der Welt alles gut und vernünftig sei oder sich zum Besseren entwickelt. Die gegenteilige Auffassung ist der Pessimismus.“

Ich mag den Optimismus, ich mag auch Gene Roddenberry, denn er hat schon vor 40 Jahren die Zukunft positiv betrachtet und „Star Trek“ ersonnen, eine Zukunft in der die Menschheit Kriege beenden, Hungersnöte besiegen und das Geld abschaffen. Jeder arbeitet für das Wohl aller. Ein nobler Gedanke. Wobei ich realistisch genug bin und einsehen muß das wir noch Jahrzehnte, wahrscheinlich noch Jahrhunderte davon entfernt sind.

Aber wie hat AC/DC schon so schön zelebriert: Ride On… (auch wenn es in dem Song um ein gebrochenes Herz geht… ) mit der Welt ist es ja nicht anders. Wenn ich so manch hirnverbrannte Aktion in den Medien sehe, egoistisch, kurz und völlig unnötig (Gammelfleisch, Massentierhaltung, weitere Trillerproteste obwohl doch die Gesellschaft mehrheitlich abgestimmt hat, Berlusconi…), geht ist vorder- und hintergründig in der Regel ums liebe Geld, um den Profit. Ich glaube trotzdem das der gute Gedanke, das gute Handeln obsiegen wird. Früher oder später. Ich kann nicht anders.

Das Prinzip Hoffnung. 

Von Ernst Bloch (1885–1977), in drei Bänden herausgegeben beschreibt es die umfangreiche Philosophie der Konkreten Utopie.

Ich arbeite noch an diesem Werk, aber ich habe Hoffnung das ich es schaffe.

Wer hat es von euch schon gelesen?

Euer Kopernikus

Kopernikus Kolumne – Realität

Kopernikus der ErsteHallo, ich bin Kopernikus.

Mein heutiges Thema der Wahl:
Realität.

So könnte ich auch Wahrheit als Thementitel nehmen. Realität und Wahrheit sind untrennbar mit Ehrlichkeit verbunden. Einfach ausgedrückt:

Auf eine Frage eine ehrliche Antwort zu geben entspricht der Wahrheit und ist somit real.

Leider lässt sich das Gros der Fragen nicht mit einer Antwort bedienen. Zum Beispiel: „Was ist der Sinn des Lebens…“. Auch ist es nicht möglich die Fragen für andere zu beantworten – das wäre Anmaßung, die unberechtigte Inanspruchnahme einer Antwort, die einem nicht zusteht. Eine Realitätsverzerrung sozusagen, die Illusion.

Wikipedia schreibt hierzu:
„Realität ist in diesem Sinne dasjenige, dem „Bestimmtheit“ zugeschrieben werden kann. Ein intentionales Objekt (z.B. eine Überzeugung, Einschätzung, Beschreibung, ein Bild oder ein Film) gilt als „realistisch“, wenn es die Eigenschaften der darzustellenden Wirklichkeit in vielerlei Hinsichten und ohne Verzerrungen wiedergibt (siehe Realismus).“

Ich stelle fest das sich schon so mancher Philosoph über die „Realität“ bzw. den „Realismus“ den Kopf zerbrochen hat. Aber so tief möchte ich auch gar nicht in die Verzweigungen der moralisch, semantisch, theologisch, ontologisch, theoretisch oder wissenschaftlich realistischen Positionen des Realismus eingehen.

Patet omnibus veritas; nondum est occupata!
D
ie Wahrheit ist jedem zugänglich; sie ist noch nicht eingenommen worden! 

Dieses Zitat von Seneca ist eindeutig und fordert jeden einzelnen zur Suche nach der Wahrheit auf. Die Verantwortung (hier steckt ja bekanntlich das Wort „Antwort“ schon drin) liegt bei jedem selbst. Man kann nichts und niemand anderes für das Nichtauffinden der Wahrheit verantwortlich machen. Leicht gesagt, bzw.. geschrieben… aber er schreibt ergänzend noch: „Multum ex illa etiam futuris relictum est.“ – Ein großer Teil von ihr bleibt auch noch künftigen Geschlechtern aufgespart. 

Wiki schreibt weiter:
„Als Realität wird darüber hinaus alles begriffen, was als Gegenstand des individuellen Bewusstseins aufgefasst werden kann, gerade eben auch Soziale Tatbestände, angenommene spirituelle Gegenstände und sowohl fremde wie eigene Gefühle und Einstellungen, insofern diese nicht auf bloße Willkür zurückgeführt werden können, sondern selbst als unter Regeln stehend vorgestellt werden.“

Interessant sind vor allem die sozialen Tatbestände. (Nach dem französischen Soziologen Émile Durkheim.  Jegliche Handlung, die sich innerhalb der Gesellschaft vollzieht und vollzogen wird, stellt einen „sozialen Tatbestand“ dar.)

Die Realitätsverzerrung durch die Gesellschaft?

Angenommene spirituelle Gegenstände, Gefühle und Einstellungen die unter strikten Regeln stehen…

Das Pulverfass für die Explosion einer Diskussion…

Wiki schreibt weiter:
„Dieser weite Realitätsbegriff, der auch von bestimmten Positionen der Sozialwissenschaften geteilt wird, wird für gewöhnlich jedoch auf verschiedene soziale Kontexte beschränkt: was bspw. in der Logik, vor einem Gericht, bei einem Streitgespräch unter Partnern oder in einer Kirche als Real gilt, sind jeweils sehr verschiedene Entitäten, die nur bedingt zur gleichen Zeit für gleichermaßen real gehalten werden können. Generell werden Positionen, die positive Kriterien für die Realität von etwas aufstellen, als „realistisch“ bezeichnet.“

Wir sehen, es ist sehr schwer mit der Realität und der Wahrheit. Jeder sieht sie nämlich anders. Der Freund für eine gemeinsame Wahrheit ist die Ehrlichkeit. Und die braucht Zeit und ein offenes Ohr.

Also liebe Leut, bleibt ehrlich zueinander, denn real ist das Leben und das ist die Wahrheit.

Euer Kopernikus

Kopernikus Kolumne – Altern…

Kopernikus der ErsteHallo, ich bin Kopernikus.

Mein heutiges Thema der Wahl:
Altern.

Die Mama meines Frauchens war am Wochenende zu Besuch. Ich hatte mich zwar versteckt, aber gehört habe ich alles.

„Die Zeit entgleitet, wir altern still mit den Jahren und es entfliehen, ohne dass ein Zügel sie hemmt, die Tage!“ (Römisches Sprichwort von Ovid).

In Menschenjahren umgerechnet bin ich 38.

Oft macht es mich traurig das wir nur so wenig Zeit auf dieser Erde verweilen dürfen. Die Kindheit und Jugendzeit, vollgestopft mit täglich neuen Eindrücken und Erfahrungen war es eine unglaublich aufregende Zeit. Wie lange waren doch die Wochen zwischen den Ferien in der Schulzeit, und wie lange sind als die Ferienwochen im Sommer gewesen.

6 Wochen!

Umso mehr erschreckt es mich wenn ich an die letzten zehn Jahre zurück denke… wo ist die Zeit geblieben. Schneller und schneller vergehen die Tage, Wochen und Monate. Zeit – dieses Thema habe ich vor zwei Monaten schon behandelt. Die Essenz – Carpe Diem, Seize the Day, Nutze den Tag.

Wikipedia schreibt zum Altern:
„Das Altern ist ein fortschreitender, nicht umkehrbarer biologischer Prozess der meisten Organismen, der mit ihrem Tod endet. Die maximale Lebenszeit, die ein Individuum erreichen kann, wird durch das Altern maßgeblich bestimmt.“

Wiki beschreibt hier den physischen Alterungsprozess. Doch selbst heute, im Zeitalter der Raumfahrt und der Kommunikation gibt es auf die Frage, warum Organismen altern, eine Vielzahl unterschiedlichster Antworten, die sogenannten Alternstheorien. Aber bis heute gibt es keine wissenschaftlich akzeptierte umfassende Antwort.

Fakt ist: Wir altern.

Eltern, Großeltern sowie Ratgeber predigen bezüglich der Vermeidung eines vorzeitigen Todes:

  • Schädigende Genussmittel, unnötige Medikamente, Drogen und übertriebenen Alkoholgenuss vermeiden.
  • Es sollte eine systematische Krebsvorsorge getroffen werden, insbesondere bei familiärer Krebsbelastung (z. B. gyn. Untersuchungen, Prostata-Untersuchungen, Vorsorgekoloskopie).
  • Stoffwechselerkrankungen sollten suffizient behandelt werden; Übergewichtige und Adipöse sollten ihr Gewicht und damit ihre Insulinresistenz reduzieren. Der Zucker bei Diabetikern sollte sehr gut eingestellt sein.
  • Es sollte auf Körperpflege und Hygiene geachtet werden.
  • Der Zahnstatus sollte regelmäßig überprüft, und Karies und Zahnwurzelbeherdungen sollten erkannt und beseitigt werden.

Die Hauptempfehlungen bezüglich einer geistigen und psychischen Ausgeglichenheit betreffen:

  • Erhalt der Selbständigkeit,
  • Körperliche Bewegung und Fitnesstraining,
  • Gedächtnistraining,
  • Pflege sozialer Kontakte,
  • Suche nach einer ausfüllenden Tätigkeit oder Aufgabe (Hobby, soziale Aufgabe …)
  • Übung in der Bewältigung von Stress

Hier haben wir es eben schon gelesen: Auch der Geist altert. Ein Punkt gegen diesen man am meisten ausrichten kann! Gedächtnistraining, damit kann wohl vieles gemeint sein. Kreuzworträtsel, Sudoku, oder das von der Industrie gepuschte Dr. KlimmBimm Brainjogging. Alles ganz nett. Aber das alles kann nicht eine ausfüllende Tätigkeit, eine Aufgabe ersetzen.

Wo sonst wenn nicht in der Aufgabe an der man Feuer fängt explodiert der Geist!? Da fällt mir die Rede von Steve Jobs an der Stanford Universität 2005 ein, die mit dem Satz endete: „Stay Hungry. Stay Foolish.“ (The Whole Earth Catalog) – „Eure Zeit ist begrenzt, lebt nicht das Leben eines anderen …Habt den Mut, eurem Herzen und eurem Gefühl zu folgen. Alles andere ist nebensächlich … Bleibt hungrig. Bleibt tollkühn.“

Man ist im Geiste so jung wie man sich macht.

Es gibt ja das Sprichwort: „Traue keinem über 30.“ Nun, da bin ich über diesen Artikel bei heise gestolpert.

„Mit 27 Jahren beginnt das geistige Altern“ 

Ups! Echt jetzt? Ach du sch… Das ging völlig an mir vorbei. Hoffentlich hat’s niemand gemerkt!

Was meint ihr so zum altern? Welche Weisheiten habt ihr von euren Eltern, Großeltern, Freunden, Verwandten und Bekannten mit auf den Weg bekommen?

Euer Kopernikus!

Kopernikus Kolumne – Ehrgeiz & Bequemlichkeit

Kopernikus der ErsteHallo, ich bin Kopernikus.

Mein heutiges Thema der Wahl:
Ehrgeiz & Bequemlichkeit.

Kürzlich fiel mir auf, dass sich das Wort ‚Ehrgeiz‘ aus Ehre und Geiz zusammensetzt.

Wikipedia schreibt dazu:

„Unter Ehrgeiz (auch: Ambition) versteht man das im Charakter verankerte Streben eines Menschen nach persönlichen Zielen, wie Leistung, Erfolg, Anerkennung, Einfluss, Führung oder Macht. Anders als „Engagement“ ist Ehrgeiz eher auf den eigenen Nutzen als auf altruistische Ziele gerichtet.“

Der Geiz. Geiz ist Geil, die wohl bescheuertste Kampagne der letzten Jahre ist für mich Sinnbild dessen was in dieser wahnsinnig wirtschaftlich fokussierten Gesellschaft passiert. Jeder sucht seinen eigenen Vorteil, allen voran im Konsum. Seit geraumer Zeit gehe ich mit offenen Augen durchs Leben wundere mich darüber, das man nur noch schwer an „gute“ Lebensmittel kommt. Ich meine damit die Lebensmittel deren Herkunft eindeutig geklärt ist. Die Lebensmittel die mir und meinen Geschmacksnerven nicht nur vorgaukeln sie wären lecker und gut, sondern die es in der Tat auch wirklich sind.

Die Antwort auf die Frage nach dem Warum ist leider genau so einfach. Wir wollen es so.

Die Gesellschaft kauft beim Günstigeren. Ohne Rücksicht.

Rücksicht? Worauf? Das sind Fragen die es zu stellen gilt… Bequemlichkeit hindert jedoch. Die Spirale ist perfekt. Nun, das wäre etwas einfach. Leider haben wir es hier mit einem Generationenproblem zu tun das sich nicht so einfach erfassen lässt. Ich hatte in den letzten Tagen viel Kontakt mit der Generation der Nachkriegszeit, der Zeit des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders. Wir wären heute wirtschaftlich nicht da wo wir Deutschen heute sind, wenn diese Generation nicht mit Fleiß und Disziplin die „Starken“ der Welt eingeholt hätte (Zum Wirtschaftswunder gibt es mehrere Thesen zu deren Ursprüngen). Das „Sparen“ ist sehr tief verankert.

In den 80ern und 90ern wurden unzählige „Lebensberater“ veröffentlicht die die heutige Ellenbogengesellschaft forciert haben. Glücklicherweise kommen wir wieder davon ab. Die Personaler schauen jetzt wieder mehr nach der Teamfähigkeit. Hier zumindest ist Hoffnung. So haben in den 80ern und 90ern die Discounter auch eine wahnwitzige Erfolgsstory hingelegt. Zu Beginn belächelt, wird heute das System des billigsten Preises von ALLEN Lebensmittelketten betrieben.

Wenn ich vor manchen Lebensmitteln wie z.B. 14 Hamburger für 3,89€  im Tiefkühlregal stehe frage ich mich was da wohl drin sein mag? Verpackung, Versand und die Verarbeitung des eigentlichen Produkts für 3,89€ das Kilo!? 98% Rindfleisch? Seit Kurzem wundern wir uns das da komischer Weise auch Pferdefleisch mit verarbeitet wurde…

Geiz ist geil.

„Anders als „Engagement“ ist Ehrgeiz eher auf den eigenen Nutzen als auf altruistische Ziele gerichtet.“

Euer Kopernikus.

 

Kopernikus Kolumne – Routine

Kopernikus der ErsteHallo, ich bin Kopernikus.

Mein heutiges Thema der Wahl:
Routine.

„Das erste Surrogat für Individualität ist die Anmaßung. Wird man länger mit ihr konfrontiert, wird es einem schnell klaustrophobisch unter den stereotypen Assoziationen und Gedankenverbindungen, den unverrückbaren Geschmacksurteilen. Die Reaktionen kommen dann im Affekt.“

Der schnelle Weg, der einfache Weg, die Abkürzung. Bequem.

Es ist einfach vorhandene Schubladen zu öffnen. Sie sind ja schon da und beschriftet. Das Regal in dem die Schubladen sitzen ist überschaubar. Ein System steckt dahinter, klar gegliedert. Die Menschen lieben Ordnung und Routine in all Ihren Fertigkeiten. Das ist Stressfrei. Bekannte Wege zu begehen kann man blind, man muss nicht suchen.

Routine ist bequem.

So ist es auch mit den Meinungen der Menschen. Sie werden im Laufe der Zeit zu einem Gefühl dem man blind vertraut. Gut – Böse, Schwarz – Weiß. Dazwischen ein paar Schattierungen, aber alles tendiert eindeutig in die eine oder die andere Richtung.

Stereotyp. Leer.

Der Inhalt dieser Meinungen wurde geprägt. Wann? Wer weiß das schon. Vergessen. Das Vorturteil ist geboren.

Ich bin ein Individualist. Ich denke und hinterfrage alles. Das macht mich glücklich. Die Quittung der Routinierten ist das Unvermögen zu verstehen, dass die Welt auch anders sein kann. Deren Rechtfertigung der Schublade nimmt seinen Lauf. Meine Reaktionen kommen dann im Affekt.

Beschriftet Schubladen neu. Baut neue Schubladen. Stellt das Regal auf den Kopf. Es ist anstrengend fantastisch.

 

Euer Kopernikus

Kopernikus Kolumne – Achtung! Vorurteile

Kopernikus der ErsteHallo, ich bin Kopernikus.

Mein heutiges Thema der Wahl:
Vorurteile.

Vor einigen Menschenjahren habe ich mir das Buch „Achtung! Vorurteile“ von Sir Peter Ustinov gekauft, und inzwischen schon mehrere Male gelesen. Erstaunlicher Weise stelle ich mit jedem erneuten Lesen fest, das ich Teile des Buches mit meinem nun inzwischen größeren Erfahrungsschatz besser verstehe die mir vor Jahren noch verschlossen geblieben sind.

Manche Passagen kann ich allerdings immer noch nicht nachvollziehen… aber ich bleibe am Katzenball.

Sir Peter Ustinov, russisch-französisch-deutsch-italienisch-äthiopischer Abstammung, wurde 1921 in London geboren.

Sir Peter Ustinov, russisch-französisch-deutsch-italienisch-äthiopischer Abstammung, wurde 1921 in London geboren.

Hier habe ich das Buch abgelichtet. Das Buch erzählt auf 220 Seiten (Taschenbuch, gebunden 286 Seiten) viele Kurzgeschichten und Anekdoten zum Thema Vorurteile – Ein Buch gegen die Engstirnigkeit.

Zu Beginn des Buches wird auch gleich wieder Einstein zitiert:

„Ein Vorurteil ist schwerer zu spalten als ein Atom“.

Eines der größten Themen der Weltgeschichte wie ich finde. Vorurteile. Hierfür hat Ustinov zu seinen Lebzeiten initiativ an drei Universitäten (Durham, Budapest und Wien) Stiftungslehrstühle etabliert die nur dieses Thema behandeln. Meiner Meinung nach leider zu wenig. Es sollte Thema jeder Schule der Welt sein.

Ustinov rückt seine eigene Sichtweise zum Thema Vorurteile gleich zu Beginn des Buches zurecht und bringt den Zwiespalt mit folgendem Satz auf den Punkt: „Über kleine Gaunereien und Kavaliersdelikte, die auf das Konto des Vorurteils gehen, amüsiere ich mich. Über die Kapitalverbrechen, die es anrichtet, schreibe ich in einem anderen Ton. Diesen Perspektivenwechsel, der nicht nur einer in meinem Kopf, sondern auch in meinem Gemüt ist, möchte ich von Anfang an markieren: Das grösste Verbrechen des Vorurteils ist Auschwitz.“

Die Bandbreite dieses Buch umfasst nahezu das gesamt 20. Jahrhundert. Ustinov erzählt von Begegnungen mit der Queen, Picasso, Charlie Chaplin und nimmt sich aber auch alltäglichen Stolperfallen der Vorurteile an. „Das Buch liest sich, als ob Ustinov irgendwann zum Mittagessen eingeladen gewesen wäre, dann bis zum Abendessen geblieben sei.“ So beabsichtigt Ustinov mit dem Buch die Anregung zum Nachdenken. Er schreibt nicht den strengen Lehrer, sondern den guten, alten Bekannten der einem die Hand reicht. Das ist ihm, finde ich, wunderbar gelungen.

Prädikat: Wertvoll! Lesen!

Vorurteil.

Das Wort an sich enthält das Wort „Urteil“.

Vorurteil bedeutet über etwas zu urteilen ohne es „vorher“ zu hinterfragen.

Es könnte auch „Vorwertung“ heißen, oder

  • Vorbeschluss
  • Vorentscheidung
  • Vorbefindung
  • Voreinschätzung
  • Vomeinung

Das Vorurteil hat viele Gesichter. Aber allen gemein ist der „vor“schnelle Beschluss einer Meinung, eines Urteils. Ustinov beschreibt in seinem Buch viele alltägliche Beispiele und hält der Gesellschaft seinen Spiegel vor. Auch ich bin nicht frei von Vorurteilen. Für mich ist es oftmals nur ein Bauchgefühl im Zusammenspiel mit Zeitnot das vorschnellen Urteilen den Weg ebnet. Ich bin inzwischen sehr vorsichtig mit einer Abgabe meiner Meinung geworden. Besonders hinsichtlich meiner Mitmenschen.

Zuhören ist mir wichtiger geworden als das erzählen. Verstehen wichtiger als urteilen. Jemandem die ungeteilte Aufmerksamkeit schenken ist hierbei das wichtigste wie ich finde. Für mich ist es ebenso das schönste und dankbarste Gespräch wenn ich einen Gesprächspartner habe der mir seine „wertfreie“ Aufmerksamkeit teilt.

Voltaire hat einmal geschrieben: „Ich bin wahrhaftig nicht Ihrer Meinung. Aber ich werde mich bis zuletzt dafür schlagen, dass Sie sie vertreten können“.

Ich musste diesen Satz mehrfach lesen bis ich den Sinn erschlossen habe. Aber dies ist der Sinn des Vorurteils. Ein Gespräch, eine Unterhaltung mit ungleichen Meinungen. Die hohe Kunst ist es dem Gegenüber in Augenhöhe zu begegnen, und die Wahrheit zuzulassen. Nichts ist schlimmer als gegen eine Wand aus blinden Stolz und Rechthaberei ankämpfen zu müssen, und der Kampf beginnt zu allererst bei einem selbst.