Capri – Hobby Handwerk oder „My first Love“

Beim Erstellen dieser Website sind mir auch die Bilder meiner ersten großen Liebe in die Hände gefallen…

Ja, es war ein Auto. Während in Künzelsau die ganze Jugend sich auf Polo, GTI und GSi eingeschossen hatte musste mein erstes Auto ein 13 Jahre alter Ford Capri sein.

Durch harte Ferienarbeit bei der Firma Bürkert in den Sommermonaten hatte ich die stolze Summe von 2700 DM auch schnell zusammen. Mit 17 habe ich meine arme Mutter bearbeitet dass Sie mir den Wagen kauft… Sie leistete Widerstand… Sie hatte keine Chance. 😉

Ford Capri Bj. 1982

Ford Capri Bj. 1982

So kam es im Sommer 1995 wie es kommen musste. Ohne Führerschein hatte ich schon mein erstes Auto. Ich hatte zwei Monate Zeit den Wagen zu säubern, zu wachsen und alle möglichen Ersatzteile, hauptsächlich kosmetischer Art, auf dem Schrottplatz zu besorgen. Meinem Opa sei Dank hatte ich handwerkliches Geschick.

Damals waren 13 Jahre für ein Auto noch ein völlig anderes Alter als es heute der Fall ist. 13 Jahre war ALT.
Hauptproblem der Autos mit einem Alter wie diesem waren Rost, erheblicher Verschleiß an Bremsen, sowie allgemein an den beweglichen Teilen. Der Motor hatte einen Vergaser der eingestellt werden musste, das Ventilspiel musste eingestellt werden. Handbremszüge, Lager, Querlenker, Scharniere… An dem Wagen gab es immer etwas zu tun.

Bremstrommelwechsel am Capri

Bremstrommelwechsel am Capri

Als ich 1997 zur Bundeswehr musste habe ich in den langen Stunden der kopflosen Tätigkeiten den Entschluss gefasst dem geliebten Capri eine Verjüngungskur zu verpassen. Der Motor (da war in der Tat eine 1,6l Maschine mit 73 PS drin!!!) verbrauchte inzwischen mehr Öl als Benzin (11l/100km) und auch der Rost war unerbittlich. Der Austauschmotor war schnell gefunden… der Einbau durch eine verbrecherische Werkstatt ist eine andere Geschichte (der erste Motor den die Werkstatt verbaute, hatte auf dem Prüfstand einen Kolbenfresser).

Bei der Bundeswehr hatte ich einen Offizier kennengelernt, der eine Original Leder Recaro Ausstattung aus einem Capri 2.8i auf dem Dachboden hatte. Diese habe ich ihm für 1000 DM abgekauft und neu beziehen lassen. Der Sattler in Schwäbisch Hall hatte einen Rest BMW Nappaleder… es hat genau für die Sitze gereicht.

Zum Schluss kam das Blechkleid dran. Wie schon Eingangs erwähnt ist ein Auto das in den 70ern entwickelt worden ist doch sehr rostanfällig. Eine neue Motorhaube, eine Fahrertüre und zwei Kotflügel später war der Wagen bereit für das Verzinnen und Spachteln…

So kam er dann gut vorbereitet zum Lackierer.

Ab zum Lackierer. Sieht zwar nicht so aus, aber die komplette Aussenhaut ist nassgeschliffen und bereit für die Lackierkammer.

Ab zum Lackierer. Sieht zwar nicht so aus, aber die komplette Aussenhaut ist nassgeschliffen und bereit für die Lackierkammer.

Es dauerte ca. 3-4 Wochen bis er vom Lackierer wieder zurück kam. Mehr Druck konnte ich nicht ausüben, ich war zu dieser Zeit ja bei der Bundeswehr in Laupheim und war nur am Wochenende zuhause. Doch dann im Sommer 1998 war es endlich soweit.

Der Capri zurück vom Lackierer.

Der Capri zurück vom Lackierer.

Capri zurück aus der Lackierkammer.

Capri zurück aus der Lackierkammer. Ohne Anbauteile noch recht unspektakulär…

Es dauerte noch ein paar Stunden die gesamten Anbauteile zu montieren. Aussenspiegel und Frontspoiler hatte ich neu.

Der Capri nach der Lackierung. Ein Prachtstück.

Der Capri nach der Lackierung. Ein Prachtstück.

Der Capri nach der Lackierung. Ein Prachtstück.

Der Capri nach der Lackierung. Ein Prachtstück.

Wir hatten noch zwei schöne Jahre zusammen. Aber wie es mit komplizierten Geliebten manchmal so ist… zu zeitintensiv und auch zu schade als Alltagsauto habe ich mich 2000 schweren Herzens von meiner ersten großen Liebe getrennt.

Der Capri ging nach Belgien. Er ward nicht mehr gesehen…
Und wenn er nicht gestorben ist, lebt er heute noch.

Schnief.

 

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