Freitag ist Musiktag – Nr. 11

Heute möchte ich das Album „Tourist“ von St Germain vorstellen.

Das Album Tourist von St. Germain.

Das Album Tourist von St. Germain.

Wieder ein französischer Musiker… (letzte Woche das französische Duo „Daft Punk“). Sein bürgerlicher Name ist Ludovic Navarre und wandelt auf Pfaden jenseits aller Kategorien.

Wie schon beschrieben bin ich ein Fan von Jazz und House. Und auch St Germain kombiniert die souligen und bluesigen Elemente des Jazz mit dem treiben (Herz-)Beat des House in gekonnter Art und Weise.

In meiner Genre Klassifizierung nenne ich es „Electronica: Jazz-House“.

Biografie Ludovic Navarre:

Sein Debutalbum „Boulevard“ 1995 hat in der House-Szene wie eine Bombe eingeschlagen. Ohne jede Promotion konnte sich diese Scheibe über 200.000 mal verkaufen und gilt bereits jetzt als Klassiker. Unnachahmlich gelang ihm der Spagat zwischen so unterschiedlichen Musikstilen wie House, Blues und Jazz. In Großbritannien konnte Navarre damit sogar den Preis für das Album des Jahres einheimsen.

Geplant war seine Karriere als Musiker nicht. Früher wollte Ludovic Profisportler werden, ein Unfall jedoch hat diesen Traum zunichte gemacht. Nach diesem Einschnitt sammelte er als DJ Erfahrungen. Anfang der Neunziger war er vom Techno begeistert und veröffentlichte mit seinem Freund Guy Rabiller unter dem Namen „Sub System“ Technoscheiben, wurde aber damit nicht so recht glücklich. Seine Begründung hierfür: „Damals wurden alle Techno-Rhythmen automatisch mit 150 BPM gespielt, es war eine regelrechte Diktatur des Tempos. Also habe ich alles verlangsamt…“

Gesagt, getan, und so veröffentlichte er 1995 „Boulevard“. Das Besondere daran ist, dass – im Gegensatz zu vielen anderen DJs und Produzenten – St Germain in seinem Klangkosmos genügend Platz für Live-Musiker lässt, die in seinen Vorstellungen immer großen Raum einnehmen.

Tourist – mehr Jazz als House

Die Platte beginnt mit „Rose Rouge“ und erinnert im erstem Moment an „Take Five“ von Dave Brubeck, nur mit einer Portion Red Bull intus. Es beginnt als lässiges Jazz Arrangement und steigert sich durch einen dezent einsetzenden Beat zum cool lässig groovenden Song.

Die weiteren Songs der Platte wie „Sure Thing“ und „Pont Des Arts“ gehen den Beat ruhiger an und lassen den Livemusikern mehr Platz fürs Jazzen. Hier hat Navarre ein gutes Händchen bei der Auswahl der Musiker bewiesen. Die Lieder kommen sehr lässig und frei daher und man hat das Gefühl das die Lieder ohne Druck und mit viel Freude an der Musik entstanden sind.

Eine House-Jazz-Jam-Session mit sehr feinen Melodien die mehrmaliges Hören erfordert.

 

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