Kopernikus Kolumne – Unzufriedenheit

Kopernikus der Erste

Alles in der Welt läßt sich ertragen, nur nicht eine Reihe von schönen Tagen.
(Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832), deutscher Dichter der Klassik, Naturwissenschaftler und Staatsmann)

Hallo, ich bin Kopernikus.

Mein heutiges Thema der Wahl: Unzufriedenheit.

Hier trenne ich gleich zu Beginn zwischen der Unzufriedenheit mit sich selbst, und der Unzufriedenheit mit den Gegebenheiten seiner Umwelt. Erklärend zu nennen sind zwei Zitate von großen Persönlichkeiten:

Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt.
(Arthur Schopenhauer (1788 – 1860), deutscher Philosoph)

Die Unzufriedenheit ist der erste Schritt zum Fortschritt; für den Einzelnen wie für die Nation.
(Oscar Wilde (1854 – 1900), eigentlich Oscar Fingal O’Flahertie Wills, irischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor)

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Kopernikus Kolumne – Realität

Kopernikus der ErsteHallo, ich bin Kopernikus.

Mein heutiges Thema der Wahl:
Realität.

So könnte ich auch Wahrheit als Thementitel nehmen. Realität und Wahrheit sind untrennbar mit Ehrlichkeit verbunden. Einfach ausgedrückt:

Auf eine Frage eine ehrliche Antwort zu geben entspricht der Wahrheit und ist somit real.

Leider lässt sich das Gros der Fragen nicht mit einer Antwort bedienen. Zum Beispiel: „Was ist der Sinn des Lebens…“. Auch ist es nicht möglich die Fragen für andere zu beantworten – das wäre Anmaßung, die unberechtigte Inanspruchnahme einer Antwort, die einem nicht zusteht. Eine Realitätsverzerrung sozusagen, die Illusion.

Wikipedia schreibt hierzu:
„Realität ist in diesem Sinne dasjenige, dem „Bestimmtheit“ zugeschrieben werden kann. Ein intentionales Objekt (z.B. eine Überzeugung, Einschätzung, Beschreibung, ein Bild oder ein Film) gilt als „realistisch“, wenn es die Eigenschaften der darzustellenden Wirklichkeit in vielerlei Hinsichten und ohne Verzerrungen wiedergibt (siehe Realismus).“

Ich stelle fest das sich schon so mancher Philosoph über die „Realität“ bzw. den „Realismus“ den Kopf zerbrochen hat. Aber so tief möchte ich auch gar nicht in die Verzweigungen der moralisch, semantisch, theologisch, ontologisch, theoretisch oder wissenschaftlich realistischen Positionen des Realismus eingehen.

Patet omnibus veritas; nondum est occupata!
D
ie Wahrheit ist jedem zugänglich; sie ist noch nicht eingenommen worden! 

Dieses Zitat von Seneca ist eindeutig und fordert jeden einzelnen zur Suche nach der Wahrheit auf. Die Verantwortung (hier steckt ja bekanntlich das Wort „Antwort“ schon drin) liegt bei jedem selbst. Man kann nichts und niemand anderes für das Nichtauffinden der Wahrheit verantwortlich machen. Leicht gesagt, bzw.. geschrieben… aber er schreibt ergänzend noch: „Multum ex illa etiam futuris relictum est.“ – Ein großer Teil von ihr bleibt auch noch künftigen Geschlechtern aufgespart. 

Wiki schreibt weiter:
„Als Realität wird darüber hinaus alles begriffen, was als Gegenstand des individuellen Bewusstseins aufgefasst werden kann, gerade eben auch Soziale Tatbestände, angenommene spirituelle Gegenstände und sowohl fremde wie eigene Gefühle und Einstellungen, insofern diese nicht auf bloße Willkür zurückgeführt werden können, sondern selbst als unter Regeln stehend vorgestellt werden.“

Interessant sind vor allem die sozialen Tatbestände. (Nach dem französischen Soziologen Émile Durkheim.  Jegliche Handlung, die sich innerhalb der Gesellschaft vollzieht und vollzogen wird, stellt einen „sozialen Tatbestand“ dar.)

Die Realitätsverzerrung durch die Gesellschaft?

Angenommene spirituelle Gegenstände, Gefühle und Einstellungen die unter strikten Regeln stehen…

Das Pulverfass für die Explosion einer Diskussion…

Wiki schreibt weiter:
„Dieser weite Realitätsbegriff, der auch von bestimmten Positionen der Sozialwissenschaften geteilt wird, wird für gewöhnlich jedoch auf verschiedene soziale Kontexte beschränkt: was bspw. in der Logik, vor einem Gericht, bei einem Streitgespräch unter Partnern oder in einer Kirche als Real gilt, sind jeweils sehr verschiedene Entitäten, die nur bedingt zur gleichen Zeit für gleichermaßen real gehalten werden können. Generell werden Positionen, die positive Kriterien für die Realität von etwas aufstellen, als „realistisch“ bezeichnet.“

Wir sehen, es ist sehr schwer mit der Realität und der Wahrheit. Jeder sieht sie nämlich anders. Der Freund für eine gemeinsame Wahrheit ist die Ehrlichkeit. Und die braucht Zeit und ein offenes Ohr.

Also liebe Leut, bleibt ehrlich zueinander, denn real ist das Leben und das ist die Wahrheit.

Euer Kopernikus

Kopernikus Kolumne – Altern…

Kopernikus der ErsteHallo, ich bin Kopernikus.

Mein heutiges Thema der Wahl:
Altern.

Die Mama meines Frauchens war am Wochenende zu Besuch. Ich hatte mich zwar versteckt, aber gehört habe ich alles.

„Die Zeit entgleitet, wir altern still mit den Jahren und es entfliehen, ohne dass ein Zügel sie hemmt, die Tage!“ (Römisches Sprichwort von Ovid).

In Menschenjahren umgerechnet bin ich 38.

Oft macht es mich traurig das wir nur so wenig Zeit auf dieser Erde verweilen dürfen. Die Kindheit und Jugendzeit, vollgestopft mit täglich neuen Eindrücken und Erfahrungen war es eine unglaublich aufregende Zeit. Wie lange waren doch die Wochen zwischen den Ferien in der Schulzeit, und wie lange sind als die Ferienwochen im Sommer gewesen.

6 Wochen!

Umso mehr erschreckt es mich wenn ich an die letzten zehn Jahre zurück denke… wo ist die Zeit geblieben. Schneller und schneller vergehen die Tage, Wochen und Monate. Zeit – dieses Thema habe ich vor zwei Monaten schon behandelt. Die Essenz – Carpe Diem, Seize the Day, Nutze den Tag.

Wikipedia schreibt zum Altern:
„Das Altern ist ein fortschreitender, nicht umkehrbarer biologischer Prozess der meisten Organismen, der mit ihrem Tod endet. Die maximale Lebenszeit, die ein Individuum erreichen kann, wird durch das Altern maßgeblich bestimmt.“

Wiki beschreibt hier den physischen Alterungsprozess. Doch selbst heute, im Zeitalter der Raumfahrt und der Kommunikation gibt es auf die Frage, warum Organismen altern, eine Vielzahl unterschiedlichster Antworten, die sogenannten Alternstheorien. Aber bis heute gibt es keine wissenschaftlich akzeptierte umfassende Antwort.

Fakt ist: Wir altern.

Eltern, Großeltern sowie Ratgeber predigen bezüglich der Vermeidung eines vorzeitigen Todes:

  • Schädigende Genussmittel, unnötige Medikamente, Drogen und übertriebenen Alkoholgenuss vermeiden.
  • Es sollte eine systematische Krebsvorsorge getroffen werden, insbesondere bei familiärer Krebsbelastung (z. B. gyn. Untersuchungen, Prostata-Untersuchungen, Vorsorgekoloskopie).
  • Stoffwechselerkrankungen sollten suffizient behandelt werden; Übergewichtige und Adipöse sollten ihr Gewicht und damit ihre Insulinresistenz reduzieren. Der Zucker bei Diabetikern sollte sehr gut eingestellt sein.
  • Es sollte auf Körperpflege und Hygiene geachtet werden.
  • Der Zahnstatus sollte regelmäßig überprüft, und Karies und Zahnwurzelbeherdungen sollten erkannt und beseitigt werden.

Die Hauptempfehlungen bezüglich einer geistigen und psychischen Ausgeglichenheit betreffen:

  • Erhalt der Selbständigkeit,
  • Körperliche Bewegung und Fitnesstraining,
  • Gedächtnistraining,
  • Pflege sozialer Kontakte,
  • Suche nach einer ausfüllenden Tätigkeit oder Aufgabe (Hobby, soziale Aufgabe …)
  • Übung in der Bewältigung von Stress

Hier haben wir es eben schon gelesen: Auch der Geist altert. Ein Punkt gegen diesen man am meisten ausrichten kann! Gedächtnistraining, damit kann wohl vieles gemeint sein. Kreuzworträtsel, Sudoku, oder das von der Industrie gepuschte Dr. KlimmBimm Brainjogging. Alles ganz nett. Aber das alles kann nicht eine ausfüllende Tätigkeit, eine Aufgabe ersetzen.

Wo sonst wenn nicht in der Aufgabe an der man Feuer fängt explodiert der Geist!? Da fällt mir die Rede von Steve Jobs an der Stanford Universität 2005 ein, die mit dem Satz endete: „Stay Hungry. Stay Foolish.“ (The Whole Earth Catalog) – „Eure Zeit ist begrenzt, lebt nicht das Leben eines anderen …Habt den Mut, eurem Herzen und eurem Gefühl zu folgen. Alles andere ist nebensächlich … Bleibt hungrig. Bleibt tollkühn.“

Man ist im Geiste so jung wie man sich macht.

Es gibt ja das Sprichwort: „Traue keinem über 30.“ Nun, da bin ich über diesen Artikel bei heise gestolpert.

„Mit 27 Jahren beginnt das geistige Altern“ 

Ups! Echt jetzt? Ach du sch… Das ging völlig an mir vorbei. Hoffentlich hat’s niemand gemerkt!

Was meint ihr so zum altern? Welche Weisheiten habt ihr von euren Eltern, Großeltern, Freunden, Verwandten und Bekannten mit auf den Weg bekommen?

Euer Kopernikus!

Kopernikus Kolumne – Ehrgeiz & Bequemlichkeit

Kopernikus der ErsteHallo, ich bin Kopernikus.

Mein heutiges Thema der Wahl:
Ehrgeiz & Bequemlichkeit.

Kürzlich fiel mir auf, dass sich das Wort ‚Ehrgeiz‘ aus Ehre und Geiz zusammensetzt.

Wikipedia schreibt dazu:

„Unter Ehrgeiz (auch: Ambition) versteht man das im Charakter verankerte Streben eines Menschen nach persönlichen Zielen, wie Leistung, Erfolg, Anerkennung, Einfluss, Führung oder Macht. Anders als „Engagement“ ist Ehrgeiz eher auf den eigenen Nutzen als auf altruistische Ziele gerichtet.“

Der Geiz. Geiz ist Geil, die wohl bescheuertste Kampagne der letzten Jahre ist für mich Sinnbild dessen was in dieser wahnsinnig wirtschaftlich fokussierten Gesellschaft passiert. Jeder sucht seinen eigenen Vorteil, allen voran im Konsum. Seit geraumer Zeit gehe ich mit offenen Augen durchs Leben wundere mich darüber, das man nur noch schwer an „gute“ Lebensmittel kommt. Ich meine damit die Lebensmittel deren Herkunft eindeutig geklärt ist. Die Lebensmittel die mir und meinen Geschmacksnerven nicht nur vorgaukeln sie wären lecker und gut, sondern die es in der Tat auch wirklich sind.

Die Antwort auf die Frage nach dem Warum ist leider genau so einfach. Wir wollen es so.

Die Gesellschaft kauft beim Günstigeren. Ohne Rücksicht.

Rücksicht? Worauf? Das sind Fragen die es zu stellen gilt… Bequemlichkeit hindert jedoch. Die Spirale ist perfekt. Nun, das wäre etwas einfach. Leider haben wir es hier mit einem Generationenproblem zu tun das sich nicht so einfach erfassen lässt. Ich hatte in den letzten Tagen viel Kontakt mit der Generation der Nachkriegszeit, der Zeit des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders. Wir wären heute wirtschaftlich nicht da wo wir Deutschen heute sind, wenn diese Generation nicht mit Fleiß und Disziplin die „Starken“ der Welt eingeholt hätte (Zum Wirtschaftswunder gibt es mehrere Thesen zu deren Ursprüngen). Das „Sparen“ ist sehr tief verankert.

In den 80ern und 90ern wurden unzählige „Lebensberater“ veröffentlicht die die heutige Ellenbogengesellschaft forciert haben. Glücklicherweise kommen wir wieder davon ab. Die Personaler schauen jetzt wieder mehr nach der Teamfähigkeit. Hier zumindest ist Hoffnung. So haben in den 80ern und 90ern die Discounter auch eine wahnwitzige Erfolgsstory hingelegt. Zu Beginn belächelt, wird heute das System des billigsten Preises von ALLEN Lebensmittelketten betrieben.

Wenn ich vor manchen Lebensmitteln wie z.B. 14 Hamburger für 3,89€  im Tiefkühlregal stehe frage ich mich was da wohl drin sein mag? Verpackung, Versand und die Verarbeitung des eigentlichen Produkts für 3,89€ das Kilo!? 98% Rindfleisch? Seit Kurzem wundern wir uns das da komischer Weise auch Pferdefleisch mit verarbeitet wurde…

Geiz ist geil.

„Anders als „Engagement“ ist Ehrgeiz eher auf den eigenen Nutzen als auf altruistische Ziele gerichtet.“

Euer Kopernikus.

 

Kopernikus Kolumne – Achtung! Vorurteile

Kopernikus der ErsteHallo, ich bin Kopernikus.

Mein heutiges Thema der Wahl:
Vorurteile.

Vor einigen Menschenjahren habe ich mir das Buch „Achtung! Vorurteile“ von Sir Peter Ustinov gekauft, und inzwischen schon mehrere Male gelesen. Erstaunlicher Weise stelle ich mit jedem erneuten Lesen fest, das ich Teile des Buches mit meinem nun inzwischen größeren Erfahrungsschatz besser verstehe die mir vor Jahren noch verschlossen geblieben sind.

Manche Passagen kann ich allerdings immer noch nicht nachvollziehen… aber ich bleibe am Katzenball.

Sir Peter Ustinov, russisch-französisch-deutsch-italienisch-äthiopischer Abstammung, wurde 1921 in London geboren.

Sir Peter Ustinov, russisch-französisch-deutsch-italienisch-äthiopischer Abstammung, wurde 1921 in London geboren.

Hier habe ich das Buch abgelichtet. Das Buch erzählt auf 220 Seiten (Taschenbuch, gebunden 286 Seiten) viele Kurzgeschichten und Anekdoten zum Thema Vorurteile – Ein Buch gegen die Engstirnigkeit.

Zu Beginn des Buches wird auch gleich wieder Einstein zitiert:

„Ein Vorurteil ist schwerer zu spalten als ein Atom“.

Eines der größten Themen der Weltgeschichte wie ich finde. Vorurteile. Hierfür hat Ustinov zu seinen Lebzeiten initiativ an drei Universitäten (Durham, Budapest und Wien) Stiftungslehrstühle etabliert die nur dieses Thema behandeln. Meiner Meinung nach leider zu wenig. Es sollte Thema jeder Schule der Welt sein.

Ustinov rückt seine eigene Sichtweise zum Thema Vorurteile gleich zu Beginn des Buches zurecht und bringt den Zwiespalt mit folgendem Satz auf den Punkt: „Über kleine Gaunereien und Kavaliersdelikte, die auf das Konto des Vorurteils gehen, amüsiere ich mich. Über die Kapitalverbrechen, die es anrichtet, schreibe ich in einem anderen Ton. Diesen Perspektivenwechsel, der nicht nur einer in meinem Kopf, sondern auch in meinem Gemüt ist, möchte ich von Anfang an markieren: Das grösste Verbrechen des Vorurteils ist Auschwitz.“

Die Bandbreite dieses Buch umfasst nahezu das gesamt 20. Jahrhundert. Ustinov erzählt von Begegnungen mit der Queen, Picasso, Charlie Chaplin und nimmt sich aber auch alltäglichen Stolperfallen der Vorurteile an. „Das Buch liest sich, als ob Ustinov irgendwann zum Mittagessen eingeladen gewesen wäre, dann bis zum Abendessen geblieben sei.“ So beabsichtigt Ustinov mit dem Buch die Anregung zum Nachdenken. Er schreibt nicht den strengen Lehrer, sondern den guten, alten Bekannten der einem die Hand reicht. Das ist ihm, finde ich, wunderbar gelungen.

Prädikat: Wertvoll! Lesen!

Vorurteil.

Das Wort an sich enthält das Wort „Urteil“.

Vorurteil bedeutet über etwas zu urteilen ohne es „vorher“ zu hinterfragen.

Es könnte auch „Vorwertung“ heißen, oder

  • Vorbeschluss
  • Vorentscheidung
  • Vorbefindung
  • Voreinschätzung
  • Vomeinung

Das Vorurteil hat viele Gesichter. Aber allen gemein ist der „vor“schnelle Beschluss einer Meinung, eines Urteils. Ustinov beschreibt in seinem Buch viele alltägliche Beispiele und hält der Gesellschaft seinen Spiegel vor. Auch ich bin nicht frei von Vorurteilen. Für mich ist es oftmals nur ein Bauchgefühl im Zusammenspiel mit Zeitnot das vorschnellen Urteilen den Weg ebnet. Ich bin inzwischen sehr vorsichtig mit einer Abgabe meiner Meinung geworden. Besonders hinsichtlich meiner Mitmenschen.

Zuhören ist mir wichtiger geworden als das erzählen. Verstehen wichtiger als urteilen. Jemandem die ungeteilte Aufmerksamkeit schenken ist hierbei das wichtigste wie ich finde. Für mich ist es ebenso das schönste und dankbarste Gespräch wenn ich einen Gesprächspartner habe der mir seine „wertfreie“ Aufmerksamkeit teilt.

Voltaire hat einmal geschrieben: „Ich bin wahrhaftig nicht Ihrer Meinung. Aber ich werde mich bis zuletzt dafür schlagen, dass Sie sie vertreten können“.

Ich musste diesen Satz mehrfach lesen bis ich den Sinn erschlossen habe. Aber dies ist der Sinn des Vorurteils. Ein Gespräch, eine Unterhaltung mit ungleichen Meinungen. Die hohe Kunst ist es dem Gegenüber in Augenhöhe zu begegnen, und die Wahrheit zuzulassen. Nichts ist schlimmer als gegen eine Wand aus blinden Stolz und Rechthaberei ankämpfen zu müssen, und der Kampf beginnt zu allererst bei einem selbst.

 

Kopernikus Kolumne – Freiheit des Willens

Kopernikus der ErsteHallo, ich bin Kopernikus.

Mein heutiges Thema der Wahl:
Freiheit des Willens.

Wer kennt alles Einsteins Glaubensbekenntnis?
Ja, das gibt’s wirklich!

Ende August 1932 schrieb Albert Einstein in Caputh „Mein Glaubensbekenntnis“ und sprach es vermutlich Ende September, Anfang Oktober, im Auftrag und zu Gunsten der Deutschen Liga für Menschenrechte, auf Schallplatte. Das handschriftliche Originalmanuskript schenkte Einstein Konrad Wachsmann, dem Architekten seines Sommerhauses in Caputh.

Ich bin das erste mal auf Einsteins Glaubensbekenntnis durch die Fantastischen Vier aufmerksam geworden. Gibt’s nicht? Doch doch, die „Mastered for Cats“ Version bei iTunes ist grad im Angebot.

Es war der Spätsommer 1995 als das Album „Lauschgift“ auf den Markt kam. „Sie ist weg“, der Hit des Jahres. Das letzte Stück des Albums, „Albert und seine Philosophie“ zitiert einen Teil aus dem Tondokument Einsteins.

„Ich glaube nicht an die Freiheit des Willens. Schopenhauers Wort: ‚Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will‘, begleitet mich in allen Lebenslagen und versöhnt mich mit den Handlungen der Menschen, auch wenn sie mir recht schmerzlich sind. Diese Erkenntnis von der Unfreiheit des Willens schützt mich davor, mich selbst und die Mitmenschen als handelnde und urteilende Individuen allzu ernst zu nehmen und den guten Humor zu verlieren.“

Ein toller Abschluss für ein tolles Album.

Nun, wenn man sich dann etwas mit diesem Arthur Schopenhauer beschäftigt, stösst man unweigerlich auf seine Lehre der Erkenntnistheorie, Metaphysik, Ästhetik und Ethik. Er beschreibt unter anderem die Grundprobleme der Ethik, hier kommt auch der berühmte Satz über die „Freiheit des Willens“ vor. Jeglichem Handeln liegt immer und stets der Wille, das heißt das Wollen zu Grunde.

Ich teile keineswegs alle seine Ansichten, manche verstehe ich auch nicht. Über Frauen äußerte er sich allenfalls negativ.
„Alle Verliebtheit, wie ätherisch [fein, geistig] sie sich auch gebärden mag, wurzelt allein im Geschlechtstriebe.“
Nun ja, da müsste der gute Freud wohl mal ran, aber seine Theorien und Methoden sind ja auch umstritten.

Aber zurück zur „Freiheit des Willens“. Einstein und Schopenhauer vertreten ja beide Die Meinung das der Mensch zwar tun kann was er will, aber er kann nicht wollen, was er will. Dieser Satz, wenn man ihn mal auf der Zunge zergehen lässt, wird es sehr interessant wie ich finde. Schopenhauer löst den Gedanken bis zu den Naturgesetzen hin. „Frei ist der Wille nur insofern, als ihm nichts vorschreibt zu sein, was er ist (d.h. dass die Naturgesetze zwar alles bestimmen, was passiert, selbst aber durch kein Gesetz so sind, wie sie sind).“

Im Falles des Menschen ist nach Schopenhauer dessen wirkendes Wollen durch seinen „Charakter“ – als angeboren und unveränderlich gedacht – bestimmt, welcher willkürlich ist, also aus keinem tieferen Grund existiert. Nur diesem Charakter gemäß kann einer wollen.

Interessant auch: Schopenhauer spricht auch von einer intelligiblen Willensfreiheit: „Wenn das Subjekt (also der Mensch) den zugrunde liegenden Willen erkennt (seinen Charakter), kann es ihn in bestimmten Momenten der Kontemplation, beispielsweise durch intensiven Kunstgenuss, verneinen. Dies bezeichnet Schopenhauer als Zustand der Melancholie.

Sind die Menschen dann als Individuum dann eigentlich nicht Getriebene?

Wie viele Menschen können Ihren Charakter benennen?

Mit sich selbst ehrlich sein und „melancholisch“ in den Spiegel zu schauen bedarf einigen Mutes. Ich bin der Meinung das dies der Grundstein zu einem glücklichen Leben ist. Aber das ist ja ein anderes Thema.

So als denn, mein Herrchen ruft. Er winkt mit einem Katzenglas Whisky…

Tschüß bis nächste Woche!

Kopernikus Kolumne – Phantasie

Kopernikus der ErsteHallo, ich bin Kopernikus.

Ich freue mich schon auf dieses Thema.

Phantasie.

Aber zuerst ein Lesetipp, aber es hat auf jeden Fall auch etwas mit diesem Thema zu tun.

Das Frauchen meines Cousins Galileo hat ein nettes Buch rausgebracht: „Cat Content„. Mein Cousin war damit einverstanden das Die liebe Katja Berlin das Buch mit den SMS aus Ihrem Alltag veröffentlicht.

Frech, selbstbewusst und respektlos wie Galileo nun mal ist, meckert er über das Futter und philosophiert über die großen Themen des Lebens.

Hier ein paar Auszüge aus dem netten Büchlein:

COVER Cat Content

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Kopernikus Kolumne – Desiderata

Kopernikus der ErsteHallo, ich bin Kopernikus.

Eigentlich wäre ich ja gestern dran gewesen. Aber mein Herrchen und mein Frauchen waren in Hamburg unterwegs, haben viele interessante Sachen gesehen und wollten darüber schreiben. Sie haben mich gebeten meine Kolumne auf heute zu verschieben.
Mein Thema der Wahl:

Glück.

Viel behandelt, oft verfilmt und noch öfter in Buchhandlungen in der Rubrik „Ratgeber“ im Regal „Lebensführung“ zu finden, ist das Thema Glück durch jegliche Art von gesellschaftlichem Fleischwolf gedreht worden die sich eine Generation auch nur im Entferntesten vorstellen kann.

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Kopernikus Kolumne – Zeit

Kopernikus der ErsteHallo, ich bin Kopernikus.

Nachdem ich mich vergangene Woche vorgestellt habe möchte ich heute meine ersten Beitrag schreiben. Das Thema der Wahl:

Zeit.

Peter Ustinov hat einmal geschrieben, „Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in 10 Jahren zurücksehnen werden“.

Damit hat er allerdings nur recht wenn das Jetzt auch gut ist. Die Mutmaßung das die Zeit die dann kommt schlechter sein wird als dass man sich zur „guten“ vergangenen Zeit zurücksehnt, steckt in dem Satz allerdings auch. Die logische, katerische Schlussfolgerung meinerseits ist also diese:

Lebe „jetzt“ immer gut, dann hast du egal von welchem Moment an gesehen in 10 Jahren auch immer eine gute Zeit in Erinnerung.

Ist doch ganz einfach.